Für unsere, vielleicht sollte ich lieber sagen für meine Verhältnisse, hat alles gaaaanz lange gedauert. Von der ersten Idee, bis unser piepermobil da ist. Die erste Idee hatte ich schon vor ca. 3 Jahren. Für mich stand fest, ok, das Alter für die Rente ist definitiv nicht gegeben, aber ich hasse den Winter hier in Deutschland. Bzw. man muss das konkretisieren: Winter, die mit ordentlichem Frost, Schnee und der später einsetzenden Sonne einhergehen. Wunderbar! Richtig frostig kalt, dafür glitzernder weißer Schnee in der Sonne, es knirscht unter den Füßen und alles sieht so schön klar und sauber aus. Kann ich gut mit leben. Womit ich aber gar nicht leben kann, ab Oktober, spätestens November alles grau in grau, matschig, dreckig, Pfützen wohin man sieht, es ist kalt und einfach eklig. Eben unser deutsches “Winterwetter”. Viele Jahre sind wir deshalb immer ins weit entfernte Ausland geflogen. Florida, Kenia, Kuba um nur einige Ziele zu nennen. Alles sehr schön, aber auch weit und die Zeit knapp und es blieben immer noch viele Wochen grau in grau in Deutschland. War ich spätestens mit dem Erwachsen werden unser Tochter bereit, mein Leben auch gern in anderen Gefilden zu leben, war mein Mann eher bodenständig. Weg aus Deutschland? Für immer? Auf gar keinen Fall!
Andere Strategie
Nun gut, dann halt eine andere Strategie! Für ein paar Monate? Es folgten nun auch keine Begeisterungssprünge, aber zumindest keine gänzliche Ablehnung. Aber wie soll das funktionieren. Mit unserer Firma, den zwei Abteilungen, Personalnot lässt grüßen… Natürlich wäre es das Schönste, wenn wir einfach 3-4 Monate abschließen im Winter und ab März dann wieder die Firma aufschließen, aber das ist utopisch. Welcher Kunde macht das mit? Die Kosten laufen trotzdem weiter usw. Nicht praktikabel! Leider! Also weiter denken, wie kann es gehen.
Im Laufe der Zeit hatten wir viele Ideen und ganz ehrlich? Manchmal kommen einem Geistesblitze, wo man denkt, ja so und nicht anders! Warum sind wir nicht schon früher darauf gekommen? Und dann gibt es doch wieder ein ABER… und es wird wieder verworfen. Mittlerweile ist so viel Zeit vergangen, das klar ist, die Rentenzeit für Thomas ist tatsächlich nicht mehr so weit entfernt und ich werde spätestens mit ihm auch mich vom täglichen Arbeitsleben verabschieden. Wir beide werden wahrscheinlich nie so ganz aufhören (können/wollen), aber uns immer mehr auf Beratung/Support und Design beschränken. Das können wir von jedem Ort dieser Welt dank Internet und anderen Kommunikationswegen erledigen. Dieser Grundgedanke war irgendwann in unseren beiden Köpfen verankert. Nicht mehr nicht weniger.
Susann – unser Auslöser
Im Sommer 2018 kam Susan zu uns in die Firma . Eine ehemalige Mitarbeiterin meines Vaters, ihrem damaligen Freund (heutigem Mann ). Sie wollten ein paar Dinge gedruckt haben, für ihre neue Firmengründung. Wir quatschten ein wenig und irgendwann kam raus: “wir haben alles verkauft, unser “Haus” steht draußen auf dem Parkplatz, ab heute geht’s mobil durch die Welt”! BAM… WOW!!!! Ich war beeindruckt. Das ist doch genau das, was ich die ganze Zeit möchte! Ein kurzer Blick in deren Mobil machte allerdings schnell klar, ok, für mich total cool, aber Thomas bekommt spätestens beim duschen ein echtes Problem
Da ich nicht davon ausging, das Thomas die nächsten Wochen mal rasch schrumpft oder sich so abhärtet, fortan ausschließlich draußen zukünftig seine Toilette zu erledigen, hab ich vorerst den Gedanken wieder verschoben…. Schade eigentlich.
Ein Wohnmobil?
Hinzu kam, wenn ich jetzt mit einem eigenen Wohnmobil ankomme, lässt er mich einweisen. Natürlich war ihm klar, dass die Kelly Musik in meinen Ohren immer Platz finden wird, zu befürchten war aber, dass er das gleich setzt, das ich genauso leben möchte wie die Kelly-Family in Zukunft. Tja, wäre ich alleine….
Nein Spaß beiseite, ich kann schon auf viele Dinge verzichten, bin aber immer noch der Realist und nicht völlig verschroben, zu glauben, ich kann nun alles inkl. Mann um 180 Grad drehen….